Die wichtigen Themen unserer Zeit

Nachrichten und Zeitungen melden in der Regel vermehrt das, was ihnen Aufmerksamkeit beschert. Das birgt ein Problem: Themen, die einem nicht unmittelbar als relevant oder interessant erscheinen, geraten in Vergessenheit. Was sind eigentlich die wichtigen Themen unserer Zeit?
Da gäbe es die globale Erwärmung. Von einigen noch als Märchen abgetan, ist sich die Mehrheit der wissenschaftlichen Welt sicher, dass eine durch Menschen beeinflusste globale Erwärmung stattfindet. Aktuelle Prognose malen ein düsteres Bild über die Verfügbarkeit von Lebensmitteln und den Wandel von verfügbaren Lebensraum. Länder wie die USA oder China, die ungefähr 38% des weltweiten CO2 ausstoßen, scheinen das aufgrund kurzfristiger Interessen zu ignorieren. Zum Vergleich: Deutschland trägt ungefähr 2% der Emissionen bei.
Daneben herrschen circa 20 Kriege und 350 bewaffnete Konflikte auf der Welt. Letztere haben für uns (= Menschen in Deutschland) wegen ihres lokalen Charakters geringere Bedeutung. Afghanistan, Syrien und Yemen sind da schon bedeutungsvoller. Im Hintergrund geht es dabei um die wirtschaftliche Position einiger Atommächte. Bei deren nationalen Interessen ist eine diplomatische Lösung im Moment undenkbar, aber eigentlich notwendig.
Der Blick auf die internationale Bühne ist frustrierend. Schauen wir also ins eigene Land. Schauen wir in die Zukunft. Nach dem gegenwärtigen System werden wir im Alter große Probleme mit der Finanzierung der Rente bekommen. Ein Plan zur Finanzierung wäre notwendig.
Mit der Allgegenwart von Computern steigen auch die Möglichkeiten, diese einzusetzen. Viele Dienstleistungen & Planungsverfahren können digitalisiert werden, Kommunikation erfolgt mehr und mehr elektronisch. Trotzdem fühlen sich viele Menschen mit dem Gebrauch neuer Technik überfordert. In den Schulen wird viel zu wenig Wert darauf gelegt, Schülern den Umgang mit und die Technik hinter Computern zu vermitteln. Die Risiken, die diese Entwicklung mit sich bringt kann, werden zu wenig beleuchtet. Das ist zum einen ein bildungspolitisches Thema. Zum anderen muss man überlegen, was man mit Menschen macht, deren Berufe durch Digitalisierung verschwinden oder die nicht in der Lage sind, die neue Technologie zu bedienen.
Das dahinter liegende Thema glaube ich Gerechtigkeit. Um sich damit auseinanderzusetzen, muss man gar nicht unbedingt in die Zukunft blicken, sondern kann in der Gegenwart bleiben. Dadurch, dass Reichtum reich macht, geht die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander. Das ist in der Regel schlecht für eine Gesellschaft. Die Herausforderung besteht darin, den schlechter Qualifizierten und Verdienenden einen lebenswerten Platz im System zu schaffen und gleichzeitig Leistung nicht unattraktiv zu machen. Hierbei könnte man sich auch das Gesundheitssystem genauer angucken.
Zu guter Letzt ist da noch eine Sache, die mir persönlich am Herzen liegt, nämlich Werte. In einer Kultur, in der Individualismus und Leistungsfähigkeit besonders betont wird, haben es Menschen, die hinter dem Standard zurückbleiben, oft schwer. Indem man sich mehr auf das eigene Wohlergehen als das aller konzentriert, geht es einem kurzfristig sicher besser. Langfristig jedoch kann das fatale Folgen für eine Gesellschaft haben. Es bedürfte auch auf öffentlicher Ebene einer bewussteren bzw. nuancierteren Auseinandersetzung mit dem, was uns als Menschen ausmacht und dem Schaden, den egoistische Handlungen verursachen können. Wie kann ein Miteinander aussehen, auch, wenn es große Unterschiede in Meinungen gibt?

Alle diese Bereiche sind unglaublich komplex und werden nicht leichter zu überschauen, je mehr Interessensverbände es in ihnen gibt. Es kann aber nicht schaden, sich hin und wieder zu vergegenwärtigen, was wirklich wichtig ist.

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